In Zeiten des digitalen Wandelns ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Beschäftigten bei der Entwicklung der richtigen Fähigkeiten und Kompetenzen durch kontinuierliches Lernen zu unterstützen. Eine Lernkultur in Ihrem Unternehmen zu schaffen, hilft Ihnen langfristig dabei Produktivität und Gewinn zu steigern.
Zur Verantwortung von Führungskräften gehört es, sich über das Fordern und Fördern von Mitarbeitern Gedanken zu machen. Im Alltag vieler Firmen funktioniert das Fordern sehr gut, dass Fördern hingegen weniger. Das hat nichts mit mangelndem Engagement der Führungskraft zu tun, sondern vielmehr damit, dass seitens der Führungskräfte oft Unsicherheit darüber besteht, wie die Angestellten genau zu fördern sind. Das führt dazu, dass sich die Personalabteilungen, die für die Personalentwicklung zuständig sind, um die Weiterbildung der Mitarbeiter kümmern. Die Mitarbeiterförderung nutzt nicht nur dem Unternehmen, sondern auch dem Angestellten. Dazu muss man wissen, was dessen Ziele sind.
Werden Angestellte so eingesetzt und gefördert, dass es ihren Fähigkeiten entspricht, sorgt dieser Umstand dafür, dass sie motiviert sind, sich überdurchschnittlich einsetzen, Projekte eigenverantwortlich zum Erfolg führen und so dazu beitragen, das Unternehmen erfolgreicher zu machen. Das wiederum sichert ihre Position im Unternehmen und führt zu persönlicher Entlastung. Eine Win-Win-Situation für die Firma und für den Mitarbeiter.
Neben dem Unternehmenserfolg gibt es weitere Gründe für die Mitarbeiterförderung: wie z. B Mitarbeiter in technischen Berufen, die sich stets weiterbilden und ihre Fähigkeiten auf dem neusten Stand bringen. Sei es aufgrund der Digitalisierung oder der demographischen Entwicklung mit einer entsprechenden längeren Lebensarbeitszeit. Sie erfordert lebenslanges Lernen, um in der Branche nicht den Anschluss zu verlieren.
Möglichkeiten der Mitarbeiterförderung
Personalentwicklung und Mitarbeiterförderung müssen also nicht differieren. Es gibt viele Möglichkeiten der Weiterbildung für Angestellte. Dazu gehören:
Coaching
Dieses kann individuell oder in der Gruppe erfolgen. Je nach später geplantem Einsatzgebiet kann es sinnvoll sein, Mitarbeiter einzelnen coachen zulassen. Gruppencoachings bieten sich an, wenn es um Teamwork oder Kommunikation geht. Um möglichst effektiv zu arbeiten, sollte vorher genau festgelegt werden, welche Ziele mit dem Coaching verfolgt werden.
Job-Rotation
Mitarbeiter tauchen oder wechseln in vorher festgelegten Intervallen ihren Arbeitsplatz und die damit verbundenen Aufgaben. So erhalten Angestellte die Chance, andere Arbeits-und Aufgabenbereiche kennenzulernen.
Inhouse-Schulung
Schulungen durch Kollegen oder Vorgesetzte helfen den Mitarbeitern dabei, sich durch Beobachten und gegeben falls durch Nachnamen der Tätigkeiten neues Wissen an. Als Mentor bieten sich erfahrene Mitarbeiter an, die sich um die Entwicklung ihrer Kollegen kümmern, ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterreichen und aufgrund ihrer Fachkenntnisse das Verständnis für die Materie vermitteln können.
Welche Form der Weiterbildung/Förderung das Unternehmen wählt, sollte auch in Absprache mit dem betroffenen Mitarbeiter erfolgen. Seine Angestellten „mal eben so“ auf z. B. ein Kommunikationsseminar zu schicken, bringt nur dann etwas, wenn die Mitarbeiter eine entsprechende Bereitschaft signalisiert haben und auch einen persönlichen Nutzen darin sieht. Nur dann ist Mitarbeiterförderung sinnvoll. Denn wenn kein Interesse an einem Thema besteht, fehlt es an der Motivation, dieses dauerhaft im Alltag umzusetzen. Zu schnell geraten Mitarbeiter wieder in den alten Trott.
Aufstiegschancen ermöglichen
Beruflicher Stillstand und eintönige Arbeit kann Beschäftigte unglücklich machen und die Motivation am Arbeitsplatz senken. Wenn Sie Ihren Beschäftigten Aufstiegschancen ermöglichen und ihnen konkrete Perspektiven für einen Karrieresprung im Unternehmen aufzeigen, bieten Sie ihnen positive Zukunftsaussicht und mehr Freude an der Arbeit.
Es liegt in der menschlichen Natur, in einer Rolle wachsen zu wollen. Dementsprechend ist die Arbeitszufriedenheit nicht statisch, sondern verändert sich mit der Zeit. Ein Job, über den man sich als 20-jähriger nicht gefreut hat, wird wahrscheinlich nicht mehr die gleiche Erfüllung bieten, sobald man über 30 ist. Deshalb sollte die persönliche Entwicklung von Mitarbeitern für Unternehmen, die ein motiviertes und produktives Team haben wollen, von großer Bedeutung sein.
Fehlende Karrierechancen oder Aufstiegschancen sind die Hauptgründe, warum Mitarbeiter ihr Unternehmen verlassen. Gallup-Untersuchungen zeigen, dass nahezu ein Drittel der Mitarbeiter einen Arbeitgeber für eine berufliche Aufstiegsmöglichkeit andernorts verlassen würden. Außerdem sind berufliche Weiterentwicklungen und gute Karrieremöglichkeiten für 87 % der Millennials sehr wichtig. Sie stehen vor einer Zukunft in einer potenziellen Gig Economy, in der sich Unternehmen, die echte Aufstiegschancen bieten, ganz einfach vom Wettbewerb differenzieren können. Inwieweit ein Mitarbeiter das Gefühl hat, Möglichkeiten des Wachstums und des beruflichen Fortschritts innerhalb eines Unternehmens zu haben, ist in einer der maßgebenden Indikatoren hinsichtlich der Mitarbeiterfluktuation.
Der Lebensabschnitt, in dem sich ein Mitarbeiter befindet, spielt auch eine entscheidende Rolle darin, wie erfüllt er in seiner Position ist, wie viel Aufwand er in seine Arbeit investieren möchte und wie motiviert er ist, sich selbst weiterzuentwickeln. Für Berufseinsteiger sind jährliche Gehaltserhöhungen vielleicht nicht so wichtig wie die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten auszubauen. Ein Mitarbeiter, der kürzlich sein Studium abgeschlossen hat, fühlt sich eventuell nicht so sehr an ein Unternehmen gebunden wie etwa junge Eltern. Das Verständnis darüber, wie der Lebensabschnitt die persönliche Entwicklung jeweils beeinflusst, kann Arbeitgebern helfen, ihre Mitarbeiter besser zu verstehen und maßgeschneiderte Entwicklungsmöglichkeiten für sie zu schaffen.
Etablieren Sie ein fortlaufendes Programm zur Förderung von Kompetenzen und Wissen in ihrem Unternehmen. Informationen veralten schneller als je zuvor. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen das Lernen per se zu einem permanenten Ziel machen. Achten Sie jedoch auf die Arbeitsbelastung Ihrer Mitarbeiter: Zwingen Sie Mitarbeiter, die ohnehin schon überarbeitet sind, nicht dazu, zusätzliche Verpflichtungen in Bezug auf ihre persönliche Entwicklung zu übernehmen. Stattdessen sollten Mitarbeiter die Möglichkeiten haben, sich für Weiterbildungsmöglichkeiten zu entscheiden und diese so flexibel wie möglich zu gestalten. Mit mobiler Weiterbildung z.B. für unterwegs oder zu Hause beziehungsweise Ad-hoc-Weiterbildungsoptionen, die dann gewählt werden, wenn gerade Zeit ist, reagieren Sie zielführend auf die vollen Terminkalender Ihrer Mitarbeiter.
Eine Umfrage der American Psychological Association zeigt, dass lediglich die Hälfte der Arbeitnehmer mit Offenheit und Ehrlichkeit ihres Arbeitgebers rechnet. Jeder Vierte gibt an, seinem Arbeitgeber überhaupt nicht zu vertrauen. Dieser Mangel an Vertrauen führt zwangsläufig zu Motivationsproblemen bei der persönlichen Entwicklung. Mitarbeiter sehnen sich nach Zuverlässigkeit in einem Managementteam. Eines, das mit gutem Beispiel vorangeht und nicht nach einem Ansatz führt, der da lautet: „Tu“, was ich sage und stelle keine unbequemen Fragen. „Verkörpern Sie ein Unternehmen, das Talente durch eine Kultur der Ehrlichkeit und Transparenz auf sich aufmerksam macht.
Ob Sie Ihren Mitarbeitern helfen möchten, ihre persönlichen Entwicklungsziele zu erreichen, oder ob Sie sich selbst weiterentwickeln möchten: Es ist wichtig zu verstehen, wo Sie momentan stehen und was Sie als Erfolg definieren. Indem Sie verstehen, was Ihre Mitarbeiter in bestimmten Phasen ihrer Karriere wollen und brauchen, können Sie ein wertschöpfendes Umfeld der Weiterentwicklung schaffen.
Aufstiegschancen sind vor allem für jene Mitarbeiter, die eine Führungslaufbahn anstreben, mehr Verantwortung übernehmen und eigenverantwortlichen Entscheidung treffen möchten, ein wichtiger Punkt für die Mitarbeiterzufriedenheit. Idealerweise bieten Sie solche Karrieremöglichkeiten nicht nur angehenden Führungskräften und Managern, sondern auch Fachkräften und Projektmitarbeitern an.
Sie können die Mitarbeiterzufriedenheit steigern, indem Sie Beschäftigten die spezielle Fachaufgaben übernehmen, Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen einer Fachlaufbahn gewähren. Dies kann beispielsweise die Übertragung von zusätzlicher Handlungskompetenz Entscheidungsgewalt oder Budgetverantwortung betreffen. Damit ermöglicht man auch qualifizierte Spezialisten, die keine Führungsfunktion im klassischen Sinn anstreben und übernehmen werden, motivierende Entwicklungschancen in ihrem Fachbereich.
Unabhängig davon können Sie den Mitarbeitern Aufstiegschancen ermöglichen, indem Sie ihnen den Weg für eine Projektlaufbahn ebnen. Mit der Teilnahme an verschiedenen Projekten bieten Sie ihren Beschäftigten die Möglichkeit, im Laufe der Karriere unterschiedliche Funktionen zu übernehmen, soziale Kompetenzen im Team zu entwickeln und leitende Aufgaben auszuführen. Die Chance, ein Projekt zu leiten, ist mit der Übernahme von Führungsaufgaben verbunden und damit ein positiver Anreiz.
Möglichkeiten zur Mitarbeiterförderung und zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit ergeben sich sowohl bei der Weiterbildung direkt am Arbeitsplatz als auch bei der Teilnahme an außerbetrieblichen Veranstaltungen. Auch die Unterstützung durch einen erfahrenen Mitarbeiter als Mentor fördert junge Talente in ihrer beruflichen Entwicklung. Außerdem können Sie die Mitarbeiterzufriedenheit steigern, indem Sie ihren Beschäftigten abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder bieten und ihnen auch Arbeiten zutrauen, die sie herausfordern. In diesen Bereich fällt auch die Möglichkeit, im Rahmen einer Jobrotation mehrere unterschiedliche Arbeitsplätze im Unternehmen kennenzulernen.
Fazit
Diese Tipps & Informationen dienen zu Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und setzen transparente Strukturen und einen offenen Umgang mit Informationen voraus. Wenn man regelmäßig Feedbackgespräche mit Beschäftigten führt und für die Bedürfnisse ihrer Angestellten und Arbeiter Verständnis zeigen, tragen Sie ebenfalls dazu bei, die genannten Punkte erfolgreich umzusetzen. Diese Wege zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit funktionieren auch in kleinen und mittelständischen Betrieben, sofern das Unternehmen über ein organisiertes Personalwesen verfügt.
Idealerweise signalisieren Sie die Bereitschaft, jederzeit Probleme anzuhören und Mitarbeiter zu unterstützen bei der Suche nach einer Lösung. Wenn Sie ein gutes Verhältnis zu jedem einzelnen Mitarbeiter pflegen und die Anliegen der Belegschaft ernst nehmen, legen Sie den Grundstein für die Mitarbeiterzufriedenheit.